Worum handelt es sich bei der Warmen Kante?
Bei der Entscheidung für ein neues Fenster müssen Sie sich letztlich für oder gegen eine Warme Kante entscheiden. Zuerst ist jedoch Erklärungsbedarf notwendig, was eine Warme Kante bedeutet.
In den letzten Jahrzehnten verlief der Trend von der Einfachverglasung über Zwei- oder Dreifachverglasungen. Die Fenster setzen sich aus zwei oder drei separaten Scheiben zusammen und zur Befüllung des Scheibenzwischenraumes wird Edelgas genutzt. Bei der Scheibe, die in den Innenraum zielt und auch die Scheibe für den Außenbereich wird mit einer Low-E-Wärmedämmbeschichtung ausgestattet.
Als Erstes werden die Gläser miteinander am Rand verschweißt oder das Löten erfolgte durch einen Bleisteg. Heutzutage ist dieses Verfahren von untergeordneter Bedeutung, da heutzutage moderne Abstandhalter eingesetzt werden. Hochaktive Mittel zu Trocknung und einer doppelte Dichtung kamen durch Abstandhalter aus Aluminium zum Einsatz. Leider entwich über den Rand des Isolierglases immer wieder Wärme. Als neue Lösung wurden Warme Kanten konstruiert. Sie haben die Aufgabe, signifikant die Wärmeverluste am Rand zu senken.
Ob Ja oder Nein zur Warmen Kante, sind die Vorteile präziser zu betrachten. Die Warme Kante besitzt allgemein drei Vorteile:
Für die Verbesserung des Wärmeschutzes sind wärmetechnisch korrigierte Abstandshalter notwendig. Im Gegensatz zu den klassischen Abstandhaltern aus Aluminium besitzen Sie eine geringere Wärmeleitung am Übergangsstück zwischen Verglasung und Rahmen. Deswegen besitzen die Warmen Kanten auch geringere Psi-Werte.
Bei der Anwendung der Warmen Kante wird der Wärmeschutz um 0,1 bis 0,2 W/m²K beim Fenster optimiert. Die Warme Kante ist rational, weil sie vor teuren Heizkostennachzahlungen schützt. Sie erhalten dadurch zusätzliche Vorteile, denn auch die Ansprüche an neue Fenster gemäß der Energiesparverordnung (EnEV) werden permanent angehoben und können durch die Warme Kante bestens erfüllt werden.
Zum gleichen Zeitpunkt sorgt die Warme Kante für eine hohe Bequemlichkeit im Wohnraum. Die Warme Kante erhält eine bessere thermische Isolierung und der inneren Glasoberfläche werden dadurch höhere Temperaturen gebildet. Die Behaglichkeit wird gesteigert, denn die hohen Temperaturdifferenzen am Verbund des Glasrandes werden beim Fenster subjektiv als Zugluft registriert, auch wenn keine Undichtigkeit beim Fenster vorliegt. Die kühlen Bauteile erzeugen ein Gefühl von Unbehaglichkeit.
Die Warme Kante sorgt am Fenster auch für einen Tauwasserschutz. Je besser die Abstandhalter bei der Warmen Kante sind, umso intensiver dürfen auch die Temperaturdifferenzen sein, ohne dass es zur Bildung von Tauwasser kommt.
Hier stehen unterschiedliche Materialien für die Warme Kante bereit. Starre und flexible System werden hier differenziert. Die Basis der starren Systeme ist Edelstahl oder thermoplastische Kunststoffe als Ausgangsmaterial. Die Hohlprofile in Stangenform werden geknickt, eingedrückt oder abgelenkt. Zudem kommt Trockenmittel in den Hohlraum. Sonderformen von Fenstern können bei diesen starren Systemen nur bedingt ausgeführt werden. Flexible und elastische Abstandhalter werden oftmals aus Silikonschaum und Polyisobutylen hergestellt und verformen sich nicht permanent. In den meistens geklebten Dichtungsebenen sind selten Spannungen zu beobachten und der Gebrauch in besonderen Fenstersonderformen ist möglich.
Bei der Optik der Warmen Kante änderte sich in den letzten Jahren vieles. Schlanke Rahmenprofile aus Kunststoff oder Edelstahl werden besser sichtbar. Unterschiedliche Faktoren bestimmen die Optik:
Die Wärmeschutzeigenschaften eines Fensters können Sie durch eine Warme Kante signifikant steigern. Mit einer richtigen Kombination der Verglasung, des Rahmenprofils und Warmer Kante können Sie ein Fenster aufbauen, das den Erfordernissen eines Passivhausfensters erfüllt oder sogar überschreitet.